Instrumente als (Weihnachts-)geschenk?
Viel Text - beißen Sie sich durch!
Die Themen im einzelnen:
* Instrumente kaufen
* größere und teure Instrumente
* Materialien
Konkrete Tips:
* Saiteninstrumente
* Blasinstrumente
* Trommeln
* Rhythmus-Instrumente
Vorweg ein paar "Grundregeln".
Instrumente kaufen...
...sollten Sie ausschließlich im Musikalienhandel.
Instrumente aus Spielwarenläden taugen in aller Regel nichts, sind zudem oft verstimmt und bald kaputt.
Im Kaufhaus oder im Versandhandel kann man mit Glück auch das ein oder andere brauchbare Instrument erwischen - meist aber ebenso teuer wie oder teurer als im Fachhandel. Dafür bekommt man dann schlechte oder keine Beratung, und wenn etwas kaputt ist oder ergänzt werden soll, landet man schließlich doch im Fachgeschäft.
Dort allerdings wird man dann wesentlich schlechter behandelt, als wenn man das Instrument dort gekauft hat...
Einzige Ausnahme von der Regel: einige Rhythmus-Instrumente bekommt man in oft sehr guter Qualität im "Dritte-Welt-Handel" - und dort verdient der Produzent auch etwas daran. Kaufen Sie dieselben Instrumente im Musikgeschäft, zahlen Sie gar mehr - dafür verdienen der Händler, der Großhändler und der Importeur ihren Teil. Der Produzent dagegen geht so gut wie leer aus...
Natürlich möchte ich auch hier auf den Musikladen "Haste Töne" in Hude hinweisen - denn hier stehen fast alle in den Musikkursen verwendeten Instrumente, von mir ausgewählt, in einer speziellen "OHRENZAUBER-Ecke zum Anschauen und Ausprobieren bereit.
Größere oder teurere Instrumente - ...
...oder, um es anders zu definieren, solche Instrumente, bei denen Sie sich vorstellen können, daß Ihr Kind darauf später einmal Unterricht haben könnte (also beispielsweise Gitarre, Keyboard, Klavier, Holz-Blockflöte etc.) - sollten Sie ausschließlich nach genauer Absprache mit dem Instrumentallehrer oder, noch besser, direkt mit ihm zusammen anschaffen.
Frust bei Ihrem Kind (weil es sich unnötig schwer tut), bei Ihnen (weil Sie früher als nötig ein neues, besseres Instrument anschaffen müssen) und bei dem zukünftigen Lehrer (der Ihnen schonend beibringen beibringen muß, daß Ihr Kind ein nach seinen Maßstäben untaugliches Instrument hat) ist sonst vorprogrammiert.
Auch die beste Beratung im Fachgeschäft oder von einem erfahrenen Musiker kann diesen Frust in der Regel nicht vermeiden, sondern nur reduzieren.
Bei den Materialien
sollten Sie - von einigen Ausnahmen abgesehen - auf "natürliche" Stoffe wie Holz, Naturfell und Metall achten. Plastik-Gitarren klingen nie, Rhythmus-Instrumente aus Plastik selten, Handtrommeln mit Plastik-Fell schlechter.
Und wenn der "Unterbau" beispielweise beim Glockenspiel aus Plastik ist, geht's schneller kaputt, fühlt sich schaurig an und läßt in der Regel darauf schließen, daß der Hersteller auch bei den metallischen Klangplatten gespart hat.
Soweit der "Crash-Kurs Instrumentenkauf".
Aber - "Endlich!", denken Sie vermutlich erleichtert - ich habe auch ein paar konkrete Tips für Instrumente, die Sie Ihrem Kind in die Hand geben können, ohne viel verkehrt zu machen.
Die Preise sind grob geschätzt und können nach oben und unten variieren - und sind natürlich extrem von der Qualität des Instruments abhängig.
Die Abbildungen zeigen überwiegend Instrumente der Firmen LP, Meinl und Sonor, die durchweg für Qualität sprechen. Allerdings gibt es auch gleichwertige Instrumente anderer Hersteller.
Geschenktips
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Saiteninstrumente
- darunter fallen im für uns interessanten Bereich die traditionelle Maultrommel (in verschiedenen Größen erhältlich; kleine bis mittlere sind ideal; ab ca. 3,- Euro) und die Kalimba ("Daumenorgel", ca. 25,- - 40,- Euro).
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Maultrommel |
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Kalimba |
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Blasinstrumente
- da fällt mir zuerst das Kazoo ein (ab ca. 3,- Euro), durch das man seinen Gesang verfremden kann. Wählen Sie möglichst eines mit auswechselbarer Membran und nehmen Sie gleich ein paar Ersatzmembranen mit... Dann gibt's von Hohner die Clarina, ein Kunststoffinstrument mit farbigen, breiten Tasten und einem Klang, der nicht ganz so schaurig ist wie der von ähnlichen Instrumenten aus dem Spielzeugladen. Die Qualität speziell der günstigen Modelle (ab ca. 10,- Euro) ist verschieden; lassen Sie sich daher im Laden (notfalls mit Hilfe eines Stimmgerätes) vorführen, daß die Stimmung Ihres Instrumentes halbwegs exakt ist. Eine Mundharmonika ist auch brauch- und bezahlbar; nehmen Sie allerdings auch hier eine kleine von Hohner statt einer großen aus China oder aus Plastik. Auch die tschechischen Modelle lassen sich schwerer spielen.
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Kazoo |
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Mundharmonika |
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Clarina |
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Mit der Blockflöte ist das so eine Sache. Ohne die Anleitung eines Lehrers eingespielt, wird eine Holzblockflöte in kürzester Zeit unbrauchbar. Kunststoff-Flöten gibt's schon ab ca. 10,- Euro mit durchaus akzeptablem Klang - wählen Sie eine mit "barocker Griffweise"; auf dieser lassen sich zwar einzelne Töne schwerer greifen, aber die meisten qualifizierten Lehrer unterrichten darauf. - So schwierige Entscheidungen müssen Sie bei der Lotusflöte nicht treffen (ab ca 20,- Euro), die bei den Kindern überaus beliebt ist. Allerdings lassen sich darauf auch kaum "richtige" Melodien spielen...
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Blockflöte |
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Lotusflöte |
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Trommeln
sind natürlich ideal für elementare musikalische Erfahrungen. Klassisch in der Orff'schen Musik wird das Tambourin verwendet (nicht zu groß wählen und auf leichte Stimmbarkeit und gute Verarbeitung achten; ab ca. 25,- Euro), noch schöner sind beispielsweise Bongos (die hell/dunkel gestreiften, die es überall für 30,- bis 40,- Euro gibt, halten ca. ein Jahr bei vorsichtigem Umgang und es gibt keine Ersatzfelle dafür; bessere gibt's ab ca. 70,- Euro/Paar) oder gar Congas (ab ca. 250,- Euro/Paar).
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Bongos |
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Udu |
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Djembé |
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Tambourin |
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Congas |
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Schellentambourin |
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Auch gut für Kinder geeignet ist eine Djembé (ab ca. 40 Euro) in kleiner, kindgerechter Größe.
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Von Kinderschlagzeugen halte ich nichts, und für richtige Drumsets (auch die in Kindergröße) gilt dasselbe wie für Klavier, Gitarre etc.
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Von der Firma Remo gibt es eine Serie sehr haltbarer, aus einem farbig gestalteten Spezialkunststoff hergestellter Schlaginstrumente unter der Bezeichnung "kid´s percussion". Diese sind nicht billig, aber allesamt eine Anschaffung wert. |
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weitere Rhythmus-Instrumente
- die Auswahl ist schier unerschöpflich, vieles ist bestens für Kinder geeignet und Ihr Kind könnte hervorragend als Berater/in fungieren, kennt es doch einen Großteil der Instrumente aus den Musikstunden.
Rasseln gibt's bereits ab 3,- Euro (Rassel-Ei; Maracas/Rumba-Rasseln ca 15,- Euro/Paar).
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"kid´s tubano" von Remo |
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Eine Triangel sollte nicht zu groß sein, Klanghölzer (Claves) nicht zu laut (zur Schonung Ihrer Nerven), aber möglichst aus dunklem, harten Holz, evt. auch aus Buche.
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Rassel-Ei |
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Triangeln |
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Rumba-Rasseln (Maracas) |
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Holzblocktrommeln (woodblocks) |
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Klanghölzer (Claves) |
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Schellenreifen (Tambourines) |
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Regenstab (rainmaker) |
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Shekere |
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Cabasa |
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Stielkastagnetten |
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(Samba-)Gurke (Guiro) |
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Größere Cymbeln scheppern entweder fürchterlich oder sind unverhältnismäßig teuer, daher als Kleinigkeit zu Weihnachten weniger geeignet.
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Die Kuhglocke ist auch sehr laut, Fingercymbeln dagegen haben einen sehr feinen Ton.
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Übrigens gibt es von der Firma Meinl unter der Bezeichnung "Nino" eine Reihe professioneller Instrumente in kindgerechter Größe in meist ausgezeichneter Qualität. |
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Cymbeln |
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Fingercymbeln |
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Kuhglocke (Cowbell) |
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hängendes Becken |
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Schön, aber nicht ganz billig sind Agogo-Bells aus Metall oder, günstiger, aus Holz.
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Das klassische Glockenspiel, oft fälschlicherweise als "Xylofon" bezeichnet, würde ich nur dann verschenken, wenn Sie sicher sind, daß Ihr Kind den recht schrillen Klang mag. Auch hier taugen billige, womöglich große Exemplare, die durchaus auch in Musikgeschäften verkauft werden, oft wenig - besser ist ein kleines, aber solides von einer renommierten Marke.
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Agogo-Bells |
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Holzröhrentrommel (wooden Agogo) |
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Xylophone |
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Glockenspiel |
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Metallophon |
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Das echte Xylofon mit seinem warmen Holzklang dagegen, gespielt mit Filzschlägeln, läßt sich ohne Einschränkung empfehlen. Der Haken dabei: es kostet in der kleinsten Version über hundert Euro. Auch hier gibt es Spielzeugversionen in diversen Läden für wenig Geld; da diese Dinger in aller Regel völlig verstimmt sind, taugen sie nichts.
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Schließlich bleiben die pentatonisch gestimmten Instrumente, auf denen jeder wunderbare Melodien improvisieren kann, weil alle Töne stets zusammen passen.
Besonders die Schlitztrommeln der Firma Schlagwerk (gibt´s auch von Sonor) sind, obschon nicht billig, wirklich klasse und von zauberhaftem Klang. |
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Schlitztrommel |
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Für mehrere Kinder (Kindergeburtstag???) sind dagegen die boomwhackers gut geeignet.
Wenn Sie nicht unbedingt Lieder damit spielen wollen, achten Sie darauf, daß Sie einen pentatonischen Satz kaufen! |
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boomwhackers |
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Also - viel Spaß beim Aussuchen und Ausprobieren wünsche ich - und gute Nerven in den ersten Tagen mit einem neuen Instrument im Haus...
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- zum Anfang - Geschenktips -
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